***** ORTSÄNDERUNG: OPERNPLATZ ******
Das, was sich derzeit in Afghanistan abspielt, einem Land, welches seit Jahrzehnten von Krieg, Tyrannei und internationalen Interventionen zerrissen wurde, macht uns alle erneut sprachlos. Die Ereignisse der letzten Tage und Stunden erschüttern zutiefst. Ein derartiges Versagen der involvierten Mächte, die sogar selbst keinen Hehl aus dem eigenen desaströsen Vorgehen machen, hat die Weltgemeinschaft schon lange nicht mehr erlebt.
Die Bundeskanzlerin spricht von „bitteren Stunden“, andere Politiker verkünden im Fernsehen, es helfe teilweise nur noch „für diese Menschen zu beten“. Das Wort Schande ist im Moment wieder und wieder zu hören.
Doch leider helfen diese Eingeständnisse und Versprechen dem afghanischen Volk herzlich wenig. Den Frauen, ob jung oder alt, die in den letzten Jahren öffentlich, voller Mut mehr und mehr zu einer starken Stimme der Emanzipation und dem Streben nach Freiheit geworden sind. Insbesondere sie sind es, die unter einem Taliban-Regime größten Gefahren ausgesetzt sein werden, ebenso wie afghanische Helfer*innen, die nicht nur die Bundeswehr und deutschen Organisationen unterstützen, sondern auch afghanische Mitarbeiter*innen internationaler Organisationen und afghanischer Initiativen.
kargah e.V. steht mittels verschiedener Kanäle in engem Kontakt zu diversen afghanischen Vereinen/Initiativen, aber auch zu Menschen afghanischer Herkunft, die unsere Beratungs-, Bildungs- und kulturellen Angebote wahrnehmen. Wir versuchen nach all unseren Möglichkeiten Fragen zu beantworten, zu beraten, Hoffnung zu spenden. Doch nun steht die Politik in der absoluten Pflicht.
Den Worten MÜSSEN Taten folgen. Daher fordern unsere Kooperationspartner*innen und wir vor allem:
- besonders gefährdete afghanische Frauen aufgrund Ihrer Aktivitäten umgehend in Sicherheit zu bringen.
- die sofortige Rettung afghanischer Helfer*innen, nicht nur der Bundeswehr und deutscher Organisationen, sondern auch afghanischer Mitarbeiter*innen internationaler Organisationen und afghanischer Initiativen für Rechtsstaatlichkeit
- die Schaffung eines unbürokratischen Aufnahmeprogrammes für die benannten gefährdeten Personen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.
- eine Sicherung des Aufenthalts bereits in Niedersachsen lebender Afghan*innen, die immer noch ohne Bleibeperspektive sind und so ihre Familienangehörigen nicht nachholen können.
Um auf diese Situation aufmerksam zu machen, unserer Wut und Empörung Ausdruck zu verleihen, aber vor allem um unsere Forderungen klar zu artikulieren, wollen wir uns gemeinsam am Samstag, den 21.08.2021 um 13:00 Uhr am Opernplatz zu einer Kundgebung einfinden.
Herzliche Grüße
kargah e.V., Afghanisches Frauennetzwerk e.V., Flüchtlingshilfefonds e.V.