+++ English version below+++
Verstärkte Repression, Überwachung und Entrechtung
Schikane und Ungerechtigkeiten durch staatliche Behörden sind in Deutschland, wie auch in vielen anderen Ländern, bitterer Alltag. Immer wieder werden Menschen von Angestellten in Behörden und anderen Institutionen diskriminiert, eingeschüchtert, sanktioniert und entrechtet. In den letzten Jahren ist ein dramatischer Anstieg an Repressionen und Überwachung zu beobachten. Insbesondere Geflüchteten werden Rechte bezüglich Wohnraum, Arbeit, Ausbildung und Familienleben genommen oder gar nicht erst zugestanden.
Verschärfte Gesetze gegen Geflüchtete
Diese Situation wurde das neue Abschiebegesetz („Geordnete Rückkehr-Gesetz“, welches treffender „Haut-Ab-Gesetz“ heißen müsste) weiter verschärft. Dieses zielt darauf ab, dass so viele Menschen wie möglich das Land wieder verlassen. Für die Menschen, die bleiben wollen bzw. müssen, bleibt oftmals, wenn überhaupt, nur die Chance darauf zu hoffen und darauf hinzuwirken, dass Behördenmitarbeiter_innen ihren vorhandenen Ermessensspielraum positiv nutzen.
Solidarität muss praktisch werden!
Unsere Antwort auf die steigende Repression ist Solidarität! Wir suchen Orte auf, an denen Entscheidungsträger_innen ihre aggressive Praxis durchführen. Repressive Gesetze brauchen Organe, die diese ausführen. Es sind Orte wie Jobcenter, Ausländerbehörden, Wohnungsunternehmen, Arbeitsplätze etc. aber auch der Abschiebeknast in Langenhagen. Für uns heißt das, dass unser Protest in Zukunft zwar weiterhin auf der Straße stattfinden muss, aber genauso oft und vehement in den Behörden und Institutionen. Diese Form des Einforderns von Rechten wird erfolgreich, wenn viele Leute und Gruppen mitmachen und sich gemeinsam organisieren.
Unsere Antwort auf die neuen Asylgesetze: Initiative „Hannover Solidarisch“
- Durch politische Begleitung zu Behörden-Terminen wird im Alltag sichtbar und spürbar, dass Geflüchtete in ihrem Kampf für gleiche Rechte und Bleiberecht nicht allein sind!
- Durch einen Austausch über rechtliche Grundlagen und Erfahrungen, wollen wir uns in Behördenterminen Argumentationssicherheit geben und uns gegenseitig stärken!
- Durch Besuche im Abschiebeknast wollen wir uns mit den Eingesperrten politisch und persönlich solidarisch zeigen und die unhaltbaren Zustände in die Öffentlichkeit tragen!
- Wir wollen für mehr Bewusstsein über die Rechte der Bewohner_innen in den Unterkünften sorgen und uns Grenzüberschreitungen und Schikane gemeinsam entgegenstellen!
- Durch Dokumentation der Abläufe und regelmäßiger Veröffentlichung wollen wir Druck auf Politik und Behörden ausüben, die oftmals rassistische Praxis zu beenden!
- Durch Protestaktionen wollen wir gemeinsam in Öffentlichkeit und Politik auf Missstände in unserer Stadt aufmerksam machen!
+++English version+++
Increased repression, surveillance and deprivation of rights
Harassment and injustice by state authorities are a bitter everyday reality in Germany, as in many other countries. Continously, people are discriminated against, intimidated and sanctioned by employees of public authorities and other institutions. In recent years, a dramatic increase in repression and surveillance has been observed. In particular, refugees are deprived or denied rights to housing, work, education and family life.
Tougher laws against refugees
This situation was further aggravated by the deportation law („Ordered Return Law“ which should more appropriately be called „Get Out Law“). The aim of this law is that as many people as possible leave the country. For those people who want to or have to stay, there is often, if at all, only the chance to hope and to work towards the fact that the employees of the authorities use their decision-making power positively.
Solidarity needs to become alive!
Our answer to the increasing repression is solidarity! We go to places where decision makers carry out their aggressive practice. Repressive laws need organs to carry them out. These are places like job centres, immigration authorities, housing companies, workplaces etc. but also the deportation prison in Langenhagen and the new central deportation authority. For us, this means that in future our protest must continue to take place on the streets, but just as often and vehemently in the authorities and institutions. This form of claiming rights will be successful if many people and groups join in and organise themselves together.
Our response to the new asylum laws: Initiative ‚Hannover Solidarity‚
- Through political company to meetings with authorities, it becomes visible and tangible in everyday life that refugees are not alone in their fight for equal rights and the right to stay!
- Through an exchange of legal basics and experiences, we want to give each other certainty in argumentation and strengthen each other in meetings with authorities!
- By visits in the deportation prison we want to show political and personal solidarity with the imprisoned people and bring the unacceptable conditions to the public!
- We want to raise awareness about the rights of the residents in the shelters and oppose crossing of boundaries and harassment together!
- By documenting the processes and publishing them regularly, we want to put pressure on politicians and authorities to end the often racist practice!
- Through protest actions we want to draw attention to the grievances in our city in public and politics!